Die Modernisierung bestehender Schmelzöfen zahlt sich schnell aus: Davon konnte sich kürzlich der Gießer und Autoteile-Bearbeiter „Česká zbrojovka“ aus Südböhmen überzeugen. Gemeinsam mit Schmelz- und Dosierofenspezialist StrikoWestofen aus Gummersbach realisierte das renommierte Unternehmen ein umfassendes Modernisierungsprojekt. So wurde der „StrikoMelter“-Schachtschmelzofen aus dem Jahr 1998 auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die Ergebnisse im Bereich Energieverbrauch (- 20 Prozent) und Schmelzleistung (+ 40 Prozent) haben die Erwartungen weit übertroffen. Die Investition hat sich bereits im ersten Jahr amortisiert.
Selbst nach 17 Jahren sah die Gießerei Česká zbrojovka aus dem tschechischen Strakonice in ihrem Schachtschmelzofen „StrikoMelter“ noch immer einen zuverlässigen Partner. So fiel die Entscheidung gegen eine Neuinvestition und für eine Modernisierung der Anlage. Dabei verließ man sich auf das Expertenwissen des deutschen Herstellers StrikoWestofen (Gummersbach). Ziele des Projektes waren Produktivitätssteigerung und verbesserte Energieeffizienz zur allgemeinen Kostenreduktion.
Der Fokus lag dabei auf dem Herzstück des Ofens, der Feuerfest-Auskleidung: Je nach Beanspruchung und Verschleiß ist eine Neuzustellung im Lebenszyklus einer Anlage nicht zu vermeiden. Die Strömungsführung und damit der Aufbau der Feuerfest-Auskleidung sind entscheidend für die Energieeffizienz eines jeden Schmelzofens. Daher legt StrikoWestofen besonderen Wert auf die Ausmauerungsgeometrie und die eingesetzten Materialien. Auch die Neuzustellung bei Česká zbrojovka wurde nach neuesten technischen Erkenntnissen durchgeführt und ermöglichte deutliche Energieeinsparungen sowie eine Steigerung der Schmelzleistung. So rentierte sich die neue Auskleidung binnen kürzester Zeit.
Leihschmelzkapazität nach Maß
Damit die Kunden während der Anlagen-Modernisierung keine Produktionsausfälle zu verzeichnen haben, bietet StrikoWestofen einen besonderen Service: Abhängig vom Bedarf besteht die Möglichkeit, Leihschmelzkapazität in Anspruch zu nehmen. Aufgrund des im Voraus geplanten Stillstandes war dies im Fall von Česká zbrojovka jedoch nicht notwendig. Im Zuge der Arbeiten entschied sich das Unternehmen außerdem, einen Schachtfüllstandslaser nachzurüsten. Dieser garantiert die ideale Füllung des Schachtes und optimiert so die Beschickungszyklen. Damit kommt auch das ETAMax-Prinzip der integrierten Wärmerückgewinnung zur vollen Wirkung. Durch die intelligente Nutzung der Abwärme im Schmelzschacht sind Brennstoffverbrauch und Metallverlust erheblich niedriger als bei vergleichbaren Technologien auf dem Markt. Zeitgleich installierten die Experten von StrikoWestofen zudem ein neues Beschickungsgerät. Neben der Erhöhung der Betriebssicherheit trägt dieses erheblich zur Steigerung von Anlageneffizienz und -leistung bei.
Nur 52 Kubikmeter Erdgas pro Tonne Aluminium
Ziel des Upgrades war es, den Energieverbrauch der Anlage auf 670 Kilowattstunden pro Tonne zu reduzieren. Das tatsächliche Ergebnis übertraf jedoch die Erwartungen: Nach der Modernisierung wurde ein Energieverbrauch von lediglich 520 Kilowattstunden pro Tonne gemessen, was nur etwa 52 Kubikmetern Erdgas pro Tonne geschmolzenem Aluminium entspricht. Auch die Schmelzleistung konnte um 40 Prozent – von einer Tonne pro Stunde auf rund 1,4 Tonnen – gesteigert werden. „Das haben wir nicht für möglich gehalten. Dank des reibungslosen Ablaufs hatten wir zudem fast keine Ausfallzeiten und konnten den Ofen nach kurzer Zeit wieder in Betrieb nehmen“, schwärmt Petr Havelec, Direktor der Sparte Metallurgie bei Česká zbrojovka. Nun kann der modernisierte Ofen sogar mit einer vergleichbaren Neuanlage mithalten.
Die Begeisterung hielt an, sodass StrikoWestofen bald auch einen zweiten bestehenden StrikoMelter an die neuesten Standards anpassen soll. Ganz zur Freude von Holger Stephan, Leiter des Bereichs Service und Spareparts bei StrikoWestofen: „Wir freuen uns, dass Aluminium-Gießereien zunehmend erkennen, wie sehr sich Investitionen in bereits vorhandene und bewährte Anlagen lohnen. Wenn diese Arbeiten mit uns als Originalhersteller durchgeführt werden, können wir häufig auch unsere neuesten Entwicklungen nachrüsten. Dabei sind enorme Leistungs- und Effizienzsteigerungen möglich. An den zunehmenden Anfragen nach individuellen Modernisierungsprojekten können wir erkennen, dass sich das herumspricht.“